Lieblingsgeschichte
Geschichte(n) zur Wasserversorgung
1904 beschloss die Ortsgemeindeversammlung, das Wasserrecht an eine Korporation abzutreten, die dann die Versorgung der Gemeinde mit Wasser aus einer rund 18 Höhenmeter tiefer liegenden Quellfassung im Weiler Hüsli baute (auf dem Ausschnitt aus der Siegfriedkarte von 1904 am westlichen Ende eines damals im Eigen entspringenden, offen fliessenden Bächleins liegend; siehe Bildergalerie).
Die Wasserpumpe wurde anfänglich von einem Windmotor angetrieben; dieser wurde wegen technischen Mängeln bald einmal durch einen Benzinmotor ersetzt. Nachdem die Gemeinde 1913 an die Elektrizitätsversorgung angeschlossen wurde, folgte ein Elektromotor.
Für die 2014,3 Meter lange Leitung und das ebenfalls noch heute bestehende Reservoir an der Kirchstrasse (auf dem Ausschnitt aus der Landeskarte von 2018 gut sichtbar blau eingezeichnet; siehe Bildergalerie) mussten 103,44 m3 Fels mit Sprengungen und 69,50 m3 Fels mit Pickeln beseitigt werden. Die Kosten betrugen ohne das Reservoir und ohne den Windmotor 11234.20 Franken.
Als 1958 eine ausserordentlich grosse Obsternte anfiel, fragte die Alkoholverwaltung die Feuerwehr an, ob der Saft bis zum Brennen im Reservoir gelagert werden dürfe. Mit der Zusage verbunden war, dass man notfalls damit einen Brand gelöscht hätte!
Zum selben Thema gehört, dass auch der heutige Besitzer der Parzelle mit der Quellfassung noch per Dienstbarkeitsvertrag im Grundbuch dazu verpflichtet ist, das Wasser im Brandfall (und bei Wassermangel) zur Verfügung zu halten.
(Sehr kurze Zusammenfassung der Lieblingsgeschichte von Lukas Huggenberg, Bewohner der Liegenschaft Hüsli 1 mit Blick auf das auch 2020 noch bestehende Pumpenhäuschen auf der nördlich davon liegenden Parzelle, wo der Windmotor leider nicht mehr steht; er stellt sich vor, dass er ähnlich aussah wie derjenige an der D113 zwischen Apt und Buoux in der Provence, an dem er in seinen Ferien jeweils vorbeifuhr.
Die lange Geschichte ist auf den Seiten 55 bis 63 im ⇢ Buch von Ernst Oettli zu finden.)